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Darm-Gesundheit und Unverträglichkeiten

Auf einen Blick:

  • Unser Darm-Mikrobiom spiegelt unseren Lebensraum und unsere Essgewohnheiten wider.
  • Die Darmflora funktioniert wie ein eigenes Ökosystem, das im Gleichgewicht bleiben muss.
  • Der Darm ist der wichtigste Kontaktpunkt des Körpers mit der Außenwelt. Deshalb ist eine intakte Darmbarriere wichtig. 
  • Fehlen Darmbakterienstämme, funktioniert u.a. der Stoffwechsel nicht mehr richtig und ein „Leaky Gut“ oder Entzündungen können die Folge sein.

Darm-Gesundheit

Unsere Lebensweise bestimmt unsere Darmflora. Und umgekehrt.

Das Darm-Mikrobiom – Ein Ökosystem im eigenen Körper

Unser Darm beherbergt viele Darmbakterien. Es existiert ein eigenes Ökosystem für eine große Artenvielfalt an Bakterien, die für das Funktionieren unseres Körpers lebensnotwendig sind: das Darm-Mikrobiom, unsere Darmflora.

Mikrobiome gibt es zwar auch beispielsweise im Mund oder auf unserer Haut, jedoch ist das Darm-Mikrobiom das mit Abstand wichtigste, denn bei allen Körperprozessen (u.a. Nahrungsaufnahme, Entgiftung, Stoffwechsel, Synthese von Neurotransmittern) spielt der Darm eine zentrale Rolle. Er ist auch für unser Immunsystem verantwortlich. Dieses Immunsystem unterscheidet letztendlich zwischen Freund und Feind.

Wie in einem Wald auch kommt es auf die Diversität von Arten im Ökosystem an, damit es im Gleichgewicht bleibt. Im Darm bedeutet das: Ein Darmbakterienstamm beispielsweise ist besonders gut darin, Rohkost zu verstoffwechseln, ein anderer kann besonders gut Milchprodukte verwerten. Wenn ein Bakterienstamm fehlt, hinterlässt das eine Lücke, die von anderen Darmbakterien unweigerlich ausgefüllt wird. Ein so aus dem Gleichgewicht geratenes Mikrobiom entwickelt schnell Entzündungsreaktionen, weil sich bestimmte Stämme zu stark vermehren können.

Du bist, was du isst. Ganz wörtlich.

Unser Darm-Mikrobiom bildet den Lebensraum des Menschen ab. Wir Menschen in Mitteleuropa haben andere Darmbakterien als in anderen Teilen der Welt. Das ergibt natürlich Sinn, weil diese Organismen auf die Nahrung spezialisiert sind, die dort konsumiert wird. Aber selbst von Mensch zu Mensch unterscheiden sich diese je nachdem, was unsere Essgewohnheiten sind. 

Seit 2003 gilt das menschliche Genom (durch das Human Genome Project) als entschlüsselt. Damit wurde die Frage beantwortet, welche Gene (die in Proteine umgesetzt werden) es gibt und in welcher Anzahl. Es stellte sich heraus, dass der Mensch mit etwa 25.500 erstaunlicherweise nur etwas mehr Gene hat als eine Fruchtfliege mit 23.000 und sogar weniger als ein Wasserfloh mit 30.000 Genen. Diese wenigen Gene sind das, was von der Mutter und dem Vater vererbt wird. Was macht die Komplexität des Homo Sapiens also aus? Was macht uns aus?

Wir müssen unser Darm-Mikrobiom mitdenken.

Darmbakterien steuern z.B. den Hormonstoffwechsel (also welche Hormone resorbiert und welche ausgeschieden werden) und die Neurotransmitter. Sie bestimmen die Belastung des Körpers mit Toxinen (also welche ausgeschieden werden, welche nicht) usw. Unser Darm bestimmt auch, wie wir uns fühlen und wie wir uns verhalten!

Einige Gene erhöhen die Wahrscheinlichkeit stark, bestimmte Erkrankungen zu erhalten. Darmbakterien jedoch können durch ihre Vielfalt dabei mitwirken, diese Krankheiten zu verhindern.

Aber es gibt auch Negativbeispiele: Stoffwechselprodukte bestimmter Darmbakterien begünstigen die Entstehung von Darmkrebs.

Kurz gesagt: wir werden also von unseren Darmbakterien entscheidend mitgesteuert. „Du bist, was du isst“ ist also wörtlich zu nehmen.

Gleichzeitig können wir, im Gegensatz zu den Genen, die wir geerbt haben, bestimmen, woraus unsere Darmflora und somit auch einen Großteil des Genoms, das uns ausmacht, besteht. Wir haben es in der Hand.

Warum ist eine gesunde Darmflora so wichtig?

Der Darm ist der Kontaktpunkt zur Außenwelt und Ursprung unseres Immunsystems.

Das Leaky Gut-Syndrom – eine Darmbarriere, die keine mehr ist

Unser Immunsystem wird im Darm gebildet, und die Darmbakterien helfen, Fremdstoffe in unserer Nahrung in Nützliches und Schädliches zu sortieren. Der Darm ist – oben und unten offen wie bei einem Schlauch – ein kritischer Kontaktpunkt des Körpers mit seiner Außenwelt, den nur eine dünne Barriere davon trennt. Eine intakte Darmbarriere ist somit außerordentlich wichtig.

Beim sogenannten „Leaky Gut“-Syndrom (durchlässiger Darm) ist die Schutzbarriere des Darms beschädigt, was dazu führt, dass schädliche Substanzen aus dem Darm unkontrolliert in den Blutkreislauf gelangen können. Dieser Zustand entsteht, wenn nicht mehr ausreichend Darmbakterien vorhanden sind, um die Barriere aufrecht zu erhalten.

Die Symptome des Leaky-Gut-Syndroms können sehr unterschiedlich sein und reichen von Blähungen, Bauchschmerzen, Müdigkeit und Kopfschmerzen bis hin zu Hautausschlägen, Gelenkschmerzen und Autoimmunerkrankungen.

Was zerstört die Darmbarriere?

Wir sehen die Entstehung von immer mehr Autoimmunerkrankungen bei immer jüngeren Menschen; Erkrankungen wie Diabetes, Hashimoto-Thyreoditis, rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose oder Morbus Crohn, die eigentlich im hohen Alter zu erwarten wären.

Daran haben in Deutschland unsere Lebensweise und unsere Essgewohnheiten Ihren großen Anteil. Industriell verarbeitete und veränderte Lebensmittel (mit Zusatzstoffen wie Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Aromen, Lactase etc.) gehören genauso dazu wie Light-Produkte der Nahrungsmittelindustrie. Dazu sind (oftmals zu leichtfertig angewendete) Antibiotika besonders bekannt für ihre destruktive Wirkung auf die Darmflora. Aber weitere Faktoren können auch chronischer Stress, übermäßiger Alkoholkonsum, Darminfektionen sowie Darmentzündungen sein.

Unsere Sprechstunde können wir privatversicherten sowie als Selbstzahler gesetzlich versicherten Patienten anbieten. Termine in unserer Präventivmedizin buchen Sie selbst ganz einfach über unseren Online-Kalender hier:

Gut zu wissen

Was haben Kohlenhydrate mit Alzheimer zu tun?

Und welche Rolle spielt der Darm dabei?

Ketogene Ernährung in der Demenzprävention

Normalerweise erhält der Körper seine Energie aus Glukose, die aus Kohlenhydraten gewonnen wird. Wenn der Körper nicht genug Glukose aus Kohlenhydraten bekommt, wird er gezwungen, seine Fettreserven zur Energiegewinnung zu nutzen. Bei der Fettverbrennung als primäre Energiequelle bildet der Körper sogenannte Ketonkörper, die als alternative Energiequelle für das Gehirn dienen. Besonders beim Fasten oder bei einer ketogenen Ernährung kommt dies zum Tragen, weil die Fettverbrennung geweckt und Ketonkörper produziert werden. Ketonkörper werden aber auch durch (die richtigen) Darmbakterien produziert.

Ketonkörper sind für das Gehirn die wichtigste Energiequelle, insbesondere bei Menschen mit einer beeinträchtigten Glukoseverwertung, die bei Demenzpatienten häufig vorkommt. Es zeigt sich, dass Ketonkörper auch als antioxidative und entzündungshemmende Wirkstoffe agieren, was dazu beitragen kann, die Entstehung und Entwicklung von Demenz zu verlangsamen.

Eine ketogene Ernährung ist somit die wichtigste Maßnahme in der Demenz-Prävention. Diese ist eine kohlenhydratarme und (aus „guten Fetten“ bestehende) fettreiche Ernährung, die den Körper zwingt, mehr Fett als Brennstoff zu verwenden und daher mehr wertvolle Ketonkörper zu produzieren. Diese Ketonkörper werden nur von einigen Darmbakterien gebildet, wenn man sie denn hat. Eine Diversität Ihrer Darmflora ist also in der Prävention von Alzheimer besonders wichtig. Mit unserer Therapie können wir das erreichen.
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