Demenz-Prävention / Alzheimer
Auf einen Blick:
- Demenz ist eine der folgenschwersten Zivilisationskrankheiten für die Psyche des Menschen. Die eigene Identität geht verloren.
- Die Wahrscheinlichkeit, im Alter daran zu erkranken, sind hoch. Die Lebenserwartung mit Demenz sinkt beträchtlich.
- Eine Therapie von Demenz ist möglich.
- Wir führen eine Prävention und strenge Therapie bei Betroffenen und deren gleichzeitig gefährdeten Betreuern durch.
Was ist Demenz?
Demenz ist die Krankheit des Vergessens.
Unsere Gesellschaft mit Demenz
Laut dem DZNE (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V.) lebten 2022 in Deutschland fast 1,8 Millionen diagnostizierte Demenzkranke, davon allein fast 1,7 Millionen in der Alternsgruppe über 65 Jahren. Die Dunkelziffer liegt hier sicher deutlich höher. Es kommen jährlich 300.000 Neuerkrankungen in Deutschland hinzu. Die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen in Deutschland wird für 2050 auf 2,8 Millionen geschätzt. Die Therapie- und Pflegekosten für die Erkrankung belaufen sich pro Patient auf ca. 45.000 Euro jährlich.
Wie äußert sich eine Demenzerkrankung?
Demenz ist ein Oberbegriff für eine Reihe von Erkrankungen, die das Gehirn betreffen und zu einem Verlust der kognitiven Fähigkeiten führen. Die Symptome der Demenz sind je nach Art der Erkrankung unterschiedlich, aber typischerweise umfassen sie Gedächtnisverlust, Probleme mit der Sprache und der Ausführung von alltäglichen Aufgaben, Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit sowie Verhaltensänderungen und Stimmungsschwankungen. Kurz: die eigene Identität geht verloren.
Welche Arten von Demenz gibt es?
Die häufigsten Ursachen für Demenz sind die Alzheimer-Krankheit, vaskuläre Demenz, Lewy-Körper-Demenz und Parkinson-Krankheit (Parkinson-assoziierte Demenz). Diese Erkrankungen beeinträchtigen die Funktion des Gehirns auf unterschiedliche Weise und führen letztendlich zum Verlust von Nervenzellen und neuronalen Verbindungen.
Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Demenz. Zwei Drittel der Demenz-Erkrankungen sind ihr zuzuordnen. Sie beginnt im Hippocampus (das „Gedächtnisareal“) mit dem Absterben von Nervenzellen und verbreitet sich dann im gesamten Gehirn.
Die vaskuläre Demenz tritt als Folge einer Minderdurchblutung auf (zum Beispiel bei einem Schlaganfall).
Weitere Formen sind die Lewy-Body-Demenz und die Temporallappendemenz. Mischformen beider Erkrankungen können zusammen auftreten.
Ausblick und Lebenserwartung bei Demenz
Demenz ist eine progressive Erkrankung, was bedeutet, dass die Symptome mit der Zeit schlimmer werden und die Betroffenen schließlich Hilfe bei alltäglichen Aufgaben benötigen können. Medikamente gibt es keine, obwohl viel Geld in die Forschung investiert wird. Demenz gilt im Allgemeinen als unheilbar.
Die Lebenserwartung bei Demenzkranken ist ebenfalls niederschmetternd. So haben 65- bis 80-Jährige mit Alzheimer-Demenz nur noch eine Lebenserwartung von fünf bis sieben Jahren. 80-Jährige leben durchschnittlich sogar nur noch drei bis vier Jahre. Liegt eine vaskuläre Demenz vor, kann die Lebenserwartung noch geringer sein.
Ist das Alter entscheidend für Demenz?
Statistisch erkranken 1 % der 65-Jährigen, 2 % der 70-Jährigen und 4 % der 75-Jährigen. In etwa alle fünf Jahre verdoppelt sich also die Häufigkeit der Erkrankung, sodass ein Drittel der 90-Jährigen daran erkrankt ist und die 100-Jährigen ein Erkrankungsrisiko von 90% haben.
Also ist, je älter Sie werden, das Risiko umso höher? Also gibt es nichts, was wir dagegen tun können, außer nicht älter zu werden – oder etwa doch?
Unsere Sprechstunde können wir privatversicherten sowie als Selbstzahler gesetzlich versicherten Patienten anbieten. Termine in unserer Präventivmedizin buchen Sie selbst ganz einfach über unseren Online-Kalender hier:
Demenz-Therapie mit dem ReCODE-Programm und Bredesen Protocol
Die Therapie wenn Sie schon einer beginnenden Alzheimer-Erkrankung betroffen sind.
Das Re-CODE-Programm
Der Neurologe Dr. Dale Bredesen von der UCLA Universität of California, Los Angeles, Alzheimer-Forschung, hat die Therapie ReCODE (Reverse of Cognitive Decline-Protocol), ein Programm zur Umkehrung kognitiver Beeinträchtigungen und der Alzheimer-Krankheit entwickelt. Das ReCODE-Programm hat sich als vielversprechend erwiesen und bei vielen Patienten zu einer Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten und einer Verlangsamung des Fortschreitens der Alzheimer-Krankheit geführt.
Dr. Sorina Kunert behandelt Demenz nach dem ReCODE-Programm bzw. Bredesen Protocol und ist offizieller Practitioner (Praktikerin) für Potsdam und Berlin. Damit ist sie einer der wenigen in Deutschland nach ReCODE praktizierenden Ärzte.
Das strenge Programm basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der verschiedene Aspekte des Lebensstils, der Ernährung und der Umwelt berücksichtigt, um die Gesundheit des Gehirns zu verbessern und zu erhalten.
Das ReCODE-Programm umfasst einen personalisierten Ansatz, bei dem individuelle Risikofaktoren und Ursachen für kognitive Beeinträchtigungen oder Alzheimer identifiziert werden. Dazu werden verschiedene diagnostische Tests, einschließlich neuropsychologischer Tests, labortechnischer Tests und bildgebender Verfahren, durchgeführt.
Das Programm umfasst auch Maßnahmen zur Optimierung der Ernährung, zur Verbesserung des Schlafs, zur Verringerung von Stress, zur Steigerung der körperlichen Aktivität sowie zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, um spezifische biochemische Ungleichgewichte auszugleichen.
Die ersten Resultate des ReCODE Protocol wurden im September 2014 im Fachmagazin Aging publiziert. Es gab zunächst neun an Alzheimer erkrankte Menschen, deren kognitive Leistungen mit dem Protokoll vollständig wiederhergestellt wurden. Im Jahr 2020 gab es bereits mehr als 200 Alzheimer-Patienten (mit steigender Tendenz), bei denen eine deutliche Verbesserung eintrat und die Verfallsprozesse teilweise wieder umgekehrt werden konnten. Das schafft kein Medikament.
Litaratur zum Thema Alzheimer und dem Re-CODE-Programm
Es folgten mehrere Publikationen, unter anderem das Buch The End of Alzheimer’s (Bredesen), welches beim Erscheinen gleich Bestseller der New York Times und des Wall Street Journals wurde. Das Buch ist als Die Alzheimer-Revolution auf deutsch erhältlich. Das neueste Buch The First Survivors of Alzheimer’s (Bredesen) ist noch nicht ins Deutsche übersetzt und schildert die Geschichten betroffener Patienten, die den Weg zurück ins Leben gefunden haben.
Der Hippocampus wächst!
Im Hippocampus haben wir Stammzellen, die bewirken, dass der Hippocampus stetig wächst. Das Forscherteam um Jonas Frisén im Karolinska-Institutet in Schweden hat gezeigt, dass 2 % der Hippocampus-Neuronen neu entstehen – jedes Jahr, lebenslang. Der geschädigte Hippocampus kann sich also regenerieren!
Die Stammzellen im Hippocampus lassen sich durch Lebensstil-Veränderungen dazu anregen, sich zu neuen Nervenzellen auszubilden, selbst im hohen Alter. Das geschieht über den BDNF (brain-derived neutrophic factor), siehe Box unten, welcher die Produktion neuer Nervenzellen aus Stammzellen stimuliert. Die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken nimmt nicht im Alter zu, weil das Alter selbst der Risikofaktor für Demenz darstellt, sondern weil der schlechte Lebensstil sich im Laufe der Jahre „angesammelt“ hat. Eine Umkehr der Schädigungsprozesse scheint erstmals möglich.
Das PreCODE-Programm als Demenz-Prävention
Die Prävention wenn Sie von einer Alzheimer-Erkrankung bedroht sind.
Prävention ist der Schlüssel.
Da es keine medikamentöse Therapie für Demenz gibt, ist die Prävention die einzige Chance, dieser Krankheit nachhaltig entgegenzuwirken. Bestimmte Gene können zwar auf ein erhöhtes Krankheitsrisiko hindeuten, jedoch ist die hohe Zahl an Demenzkranken nicht aufgrund eines genetischen Defekts zu erklären. Selbst Menschen mit diesem genetischen Defekt können eine Erkrankung an Demenz verhindern. Die Demenz liegt also in unseren eigenen Händen und ist keinesfalls ein „unausweichliches Schicksal“.
Das Pre-CODE-Programm
Das PreCODE-Programm (Prevention of Cognitive Decline-Protocol) ist eine Weiterentwicklung des ReCODE-Programms von Dr. Dale Bredesen. Es baut auf den Erkenntnissen von ReCODE auf und setzt, als Prävention gedacht, weitaus früher an, um die Entstehung von Alzheimer noch wirksamer zu verlangsamen oder ganz zu verhindern.
Das Programm besteht aus einer Kombination von Maßnahmen, die auf fünf grundlegende biologische Faktoren abzielen, die mit der Entstehung von Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht wurden. Diese Faktoren sind: Entzündung, Insulinresistenz, Hormonungleichgewichte, Ungleichgewichte der Neurotransmitter und Toxine.
Das PreCODE-Programm umfasst unter anderem eine Ernährungsumstellung auf eine ketogene Ernährung, die Optimierung von Schlaf und Bewegung, das Ergreifen von Maßnahmen zur Stressreduzierung und das Vermeiden von Toxinen. Es beinhaltet auch die Überprüfung und Optimierung der hormonellen Balance und des Vitamin- und Mineralstoffhaushalts.
Das Ziel des PreCODE-Programms ist es, das Gehirn und den Körper zu schützen und zu optimieren, um das Risiko von Alzheimer-Krankheit und kognitivem Rückgang zu verringern. Es ist wichtig zu beachten, dass das Programm nicht als Heilmittel oder Behandlung für Alzheimer-Krankheit gilt, sondern als präventive Maßnahme zur Erhaltung der Gehirngesundheit.
Betreuer von Demenz-Patienten sind ebenfalls gefährdet.
Sie pflegen oder betreuen einen anderen Menschen mit Alzheimer-Demenz? Das ist wunderbar, jedoch eine schwere Bürde. Denn laut Michael Nehls (Alzheimer ist heilbar) erhöht sich damit für Sie als BetreuerIn ihr eigenes Risiko, selbst an Alzheimer zu erkranken in etwa um das 6-fache! Das wissen die meisten Angehörigen oder BetreuerInnen nicht. Insofern sind Sie also auch gefährdet und sollten ebenfalls Gegenmaßnahmen ergreifen.
Unsere Sprechstunde können wir privatversicherten sowie als Selbstzahler gesetzlich versicherten Patienten anbieten. Termine in unserer Präventivmedizin buchen Sie selbst ganz einfach über unseren Online-Kalender hier:
Symptome & Maßnahmen
Welche Symptome haben Sie und was sind mögliche Maßnahmen?
Im Bereich Demenz / Alzheimer
Symptome
- Vergesslichkeit (Kurz- oder Langzeitgedächtnis)
- Sprachprobleme
- Schwierigkeiten bei der Ausführung von alltäglichen Aufgaben
- Verwirrtheit oder Orientierungslosigkeit
- auffällige Verhaltensänderungen
- Konzentrationsstörungen
- depressive Verstimmungen oder Stimmungsschwankungen
- Diabetes
- Schlafstörungen
- Übergewicht oder Gewichtszunahme
- Infektanfälligkeit
Maßnahmen
- Maßnahmen nach dem ReCODE oder PreCODE-Programm
- Ermittlung des individuellen Hormonprofils und ggf. Ausgleich von Hormonstörungen
- Bestimmung einer möglichen Insulinresistenz und deren Behandlung
- Bestimmung des BDNF (brain-derived neutrophic factor)
- Optimierung der Vitalstoffe (Mineralien und Vitamine)
- Durchführen eines DemTect-Tests (Demenz-Detektion) nach Prof. Calabrese
- Ermittlung der Neurotransmitter (Noradrenalin, Adrenalin, Serotonin, Dopamin, GABA und Glutamat) und Cortisol und ggf. Ausgleich mit Aminosäuren und Mikronährstoffen
- Stresshormonsynthese verbessern
- Diagnose und Behandlung einer Silent Inflammation
- Darmflora verbessern
- Exposition mit Toxinen identifizieren und eliminieren
- Schlafqualität optimieren
- Anpassung des Lebensstils, der Ernährung und der Bewegung
Gut zu wissen
Weitere wichtige Zusammenhänge der Alzheimer-Erkrankung
Ein Überblick über die Mechanismen, die mit der Alzheimer-Demenz in Verbindung stehen.
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Tau-Proteine sind wichtige Proteine in den Nervenzellen des Gehirns, die dabei helfen, deren Struktur aufrechtzuerhalten. Sie sind auch an der Bildung eines Skeletts (des Zytoskeletts aus Mikrotubuli) in den Zellen beteiligt. Tau-Proteine stabilisieren dieses Gerüst der Mikrotubuli, wodurch Stoffe zwischen den Nervenzellen transportiert werden. Im Gehirn von Alzheimer-Patienten jedoch sammeln sich zu viele dieser Tau-Proteine in sogenannten neurofibrillären Tangles (NFTs) an. Bei der Alzheimer-Erkrankung sind diese Mikrotubuli-Röhrensysteme defekt und verkleben. Es gibt immer weniger funktionsfähige Tau-Proteine. Die Neuronen verlieren so ihre Stabilität und der Transport von Neurotransmittern ist nicht mehr möglich, was zum Zelltod führt.
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Video
Neue Stammzellen im Hippocampus durch Progesteron.
Wie das Hormon Progesteron bei der Therapie von Alzheimer helfen kann.
In diesem Video spricht Dr. Kunert über ihr „Lieblingshormon“ Progesteron und welche Kräfte sich in ihm verbergen.
Progesteron ist nämlich wichtig für unseren Hippocampus, in dem sich auch unsere Identität, unsere Kognition und unsere Erfahrungen speichern. Bei Alzheimer ist der Hippocampus stark beeinträchtigt. Dort können mit Hilfe von Progesteron aber neue Stammzellen gebildet, eine Hoffnung für Alzheimer-Patienten!
