Umweltmedizin
Auf einen Blick:
- Der Körper ist in Kontakt mit seiner Umwelt und wird fremden Stoffen ausgesetzt, z.B. Zahnmetall, Medikamente, Schimmel, Nikotin.
- Diese Stoffe kann er entgiften, jedoch nur in begrenztem Umfang.
- Da wir nicht alles beeinflussen können, ist es wichtig, dass wir bei den Dingen handeln, die wir beeinflussen können.
- Die klinische Umweltmedizin kann die Entgiftungsfähigkeit des Körpers analysieren und steigern.
Klinische Umweltmedizin
Was ist Umweltmedizin?
Umweltmedizin – Die Medizin der fremden Stoffe.
Das noch relativ junge Feld der Umweltmedizin hat die Aufgabe, Belastungen auf den Organismus zu identifizieren und zu behandeln, die im Alltag durch Fremdstoffe im Körper und andere äußere Stimuli entstehen. Hierbei sind Fremdstoffe alles, was der Körper nicht kennt, mit dem er sich aber trotzdem auseinandersetzen muss, weil er mit seiner Umwelt in Kontakt tritt, z.B. durch die Nahrungsaufnahme oder das Atmen der Luft. Vieles davon macht uns krank, vor allem auf lange Sicht, denn die Exposition ist niedrig dosiert aber eben stetig über längere Zeiträume hinweg.
Die klinische Umweltmedizin ist jedoch eine medizinische Disziplin. Im Gegensatz zu Toxikologen, die kurzfristige Folgen einzelner Toxine auf den Körper untersuchen, stellen Umweltmediziner die langfristigen Auswirkungen von Umweltbelastungen im Körper fest und untersuchen die Resilienz und Suszeptibilität des einzelnen Organismus auf/gegen diese Stimuli. Zusätzlich werden die noch vorhandenen (und vergangenen) Belastungen in einer Chronik (Anamnese) mit den aktuellen Beschwerden in Beziehung gesetzt. Gegen diese Umweltbelastungen kann dann gezielt individuell gehandelt werden, um die Beschwerden und Krankheiten zu therapieren.
Welche Umweltfaktoren und Belastungen betrachtet man in der Umweltmedizin?
Welche Dinge uns in der Umweltmedizin interessieren
Wir führen mit Ihnen in der klinischen Umweltmedizin eine ausführliche umweltmedizinische Anamnese durch. Für folgende Belastungen ist eine schädliche Wirkung auf den Menschen nachgewiesen:
- Medikamente (z.B. Antibiotikum)
- Natürliche Belastungen (Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, UV-Strahlung)
- Belastungen in Nahrungsmitteln und Trinkwasser (Lebensmittelzusatzstoffe, Acrylamid, Arsen, Dioxine, PCB, Glyphosat, Legionellen, Schimmel, Keime, Schwermetalle, Mineralöle, Mikroplastik)
- Chemikalien mit Hautkontakt (Kosmetikprodukte, Tattoos, Textilien)
- Chemikalien in der Luft (Zigaretten, Reinigungsmittel, Malerfarben, Klebstoffe, Lacke, Abgase, Feinstaub)
- Gifte im Wohn- oder Arbeitsraum (z.B. Schimmel, Holzschutzmittel, Haustierkot)
- Schwermetalle (z.B. Blei im Trinkwasser, Zahnmetall, Piercings, künstliche Gelenke, Prothesen)
- Endokrine Disruptoren (Hormonähnliche Stoffe; z.B. Bisphenol A (BPA) in Kunststoffen)
- Pestizide (z.B. Insektizide, Herbizide, Fungizide)
- Lärm (z.B. durch Baustellen, Straßenlärm, Fluglärm, Lüftungsanlagen, Haushaltsgeräte)
- Elektromagnetische Felder (EMF)
Kann ich meine persönlichen Umweltbelastungen überhaupt selbst beeinflussen?
Auch der Organismus bringt seinen Müll raus.
Wir leben natürlich nicht unter einer Käseglocke. Das berücksichtigt auch die Umweltmedizin. Wir können nur bedingt etwas gegen die Stadtluft, den Baustellenlärm nebenan oder die Belastung durch das notwendige künstliche Gelenk tun, das uns das Leben ermöglicht. Alle Fremdstoffe muss der Körper aber entgiften, um keinen Schaden zu nehmen. Er hat aber nur eine bestimmte Entgiftungskapazität. Stellen Sie sich das wie die Mülltonne vor, mit der jeder Organismus haushalten muss. Diese wird regelmäßig geleert und der Mensch bleibt gesund. Wenn jedoch zu viel Müll auf einmal anfällt, kommt der Körper nicht mehr mit dem Müllrausbringen hinterher, weil die für den Abbau der Fremdstoffe benötigten Enzyme anderweitig gebunden sind. Außerdem wird die Mülltonne irgendwann zu klein, sodass jeder noch so kleine äußere Stimulus regelmäßig Krankheiten hervorruft. Es ist also neben der Schwere die Masse der Belastungen bei der Bewältigung der Umweltfaktoren entscheidend.
Vieles können Sie nicht ändern, deshalb anderes umso mehr.
Auch wenn Sie viele Ursachen für Umweltbelastungen nicht ändern können, so haben Sie zumindest einige in der Hand, damit Sie mit Ihrer Umwelt interagieren und gesund bleiben. Bei diesen ist es deshalb umso wichtiger, zu handeln, denn der Körper ist nicht darauf ausgelegt, viele Fremdstoffe entgiften zu müssen. Zum Beispiel ähneln Endokrine Disruptoren wie etwa Bisphenol A (BPA), das in Plastik zu finden ist, wie Hormone und werden vom Körper auch so behandelt, was zu einer großen Imbalance im Hormonhaushalt führt. Ein anderes Beispiel sind bei vielen Menschen verbreitete Erkrankungen der Schilddrüsen, denn diese reagiert besonders empfindlich auf Umweltbelastungen.
Wie handelt die klinische Umweltmedizin?
Wie unsere Medizin Sie unterstützen kann, besser mit Umweltbelastungen umzugehen.
Wissen ist Macht.
Hier ist jeder Mensch individuell und hat z.B. beruflich besondere Belastungen oder ein genetisches Unvermögen, mit bestimmten Stoffen zurecht zu kommen und sie abzubauen. Diese Problemfelder sind greifbar und können in der Umweltmedizin sehr gut identifiziert werden. Eine ausführliche umweltmedizinische Anamnese gibt uns darüber Aufschluss. Mit diesem Wissen ausgestattet bekommen Sie ein stärkeres Bewusstsein für die Thematik allgemein aber auch einen Überblick über die eigenen Bereiche, in denen Sie eine besondere Gefährdung haben. Auch werden Sie nachvollziehen, ob eine spezielle Exposition mit einem Fremdstoff, mit dem Sie täglich zu tun haben, zu verschiedenen Beschwerden geführt haben kann, ohne dass Sie diese Verbindung selbst herstellen konnten. Sie werden auch wissen, welche Stoffe Sie genetisch schwerer oder gar nicht entgiften können. Dafür ist die umfangreiche umweltmedizinische Anamnese da. Sie arbeitet Hand in Hand mit unserer Gen-Analyse.
Schädliches gezielt vermeiden und Entgiftung unterstützen
Nachdem wir festgestellt haben, welchen Stoffen Sie ausgesetzt sind und welche ganz besonders Ihrem Organismus schaden kommen wir ins Handeln, ins „Leeren Ihrer Mülltonne“. Sie werden mit diesem Wissen ermächtigt, im Alltag selbst informierte Entscheidungen zu Ihrem Lebensstil zu treffen und gezielt die Stoffe und Umweltfaktoren zu meiden, die Sie auf Dauer krank machen. Diese sind für jeden Menschen unterschiedlich. Wenn Sie aktuell keine Möglichkeit haben, eine bestimmte Umweltbelastung aus Ihrem Leben zu verbannen, (zum Beispiel, weil Ihre Gelenkprothese nun mal lebenswichtig ist,) dann unterstützen wir Ihren Körper mit den nötigen Mikronährstoffen, und Vitaminen, damit Ihr Körper mit diesen Belastungen besser zurecht kommt. Wir sorgen auch dafür, dass Ihr Organismus besser entgiften kann.
Unsere Sprechstunde können wir privatversicherten sowie als Selbstzahler gesetzlich versicherten Patienten anbieten. Termine in unserer Präventivmedizin buchen Sie selbst ganz einfach über unseren Online-Kalender hier: